Zwei Veranstaltungen zur Valorisierung der Fortschritte der deutsch-französischen Initiativen zu Batterien und kohlenstofffreiem Wasserstoff
Anlässlich einer deutsch-französischen Woche zum Thema Forschung für kohlenstofffreie Energie haben zwei Veranstaltungen die Fortschritte zweier gemeinsamer Initiativen hervorgehoben, die zur Energiewende beitragen und von den Forschungsministerien Frankreichs (MESR) und Deutschlands (BMBF) unterstützt werden.
Auf dem deutsch-französischen Forschungsforum im Dezember 2022 und dem deutsch-französischen Ministerrat im Januar 2023 haben Frankreich und Deutschland als strategische Prioritäten festgelegt, gemeinsam an der Entwicklung von „Next Generation Batteries“ und des kohlenstofffreien Wasserstoffsektors zu arbeiten, um die ehrgeizigen Klimaziele, bis 2050 CO2-neutral zu werden, zu erreichen.
In diesem Zusammenhang sind zwei Initiativen entstanden:
- Das gemeinsame Forschungsprojekt HIPOBAT – High Power Batteries: Dieses Projekt, das Teil des PEPR Batteries (französische Forschungsstrategie für Batterien) ist, wird von Prof. Olivier Guillon (Forschungszentrum Jülich) und Dr. Mathieu Morcrette (Laboratoire de Réactivité et Chimie des Solides in Amiens) koordiniert. Es konzentriert sich auf die Entwicklung von Hochleistungs-Festkörperbatterien, die den ökologischen, geopolitischen und wirtschaftlichen Druck im Bereich der elektrochemischen Energiespeicherung verringern können. Es ist auf drei Jahre angelegt und beinhaltet ein Austauschprogramm für die beteiligten Nachwuchsforscher, das ihnen die Möglichkeit bietet, die verschiedenen mit HIPOBAT verbundenen Labore zu besuchen. Das Projekt bringt Forscher aus sechs französischen und sechs deutschen Forschungsinstituten zusammen. Dieses Konsortium wird durch einen industriellen Beratungsausschuss ergänzt, der sich aus zehn Vertretern von fünf deutschen und fünf französischen Unternehmen zusammensetzt. Das Projekt basiert auf einem Gesamtbudget von 16 311 k€, das sich jeweils zu 6 518,6 k€ auf Frankreich und zu 9 792,3 k€ auf Deutschland verteilt.
- Die Veröffentlichung einer bilateralen deutsch-französischen Projektausschreibung zum Thema „Entwicklung der Wasserstoffbranche für den zukünftigen Energiemix“ am 6. März 2024 durch das MESR (via ANR) und das BMBF (via den Projektträger Jülich). Ziel ist es, eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu fördern, um Innovationen anzuregen und zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Europa beizutragen. Im Rahmen der Ausschreibung wurden fünf Forschungsprojekte ausgewählt, die den drei vordefinierten Forschungsschwerpunkten (1) Innovationen für die elektrochemische Wasserstofferzeugung, 2) Chemische oder flüssige Speicherung des Wasserstoffträgers, 3) Integration von Wasserstoff in Energiesysteme) entsprechen. An jedem Projekt sind Forscher aus französischen und deutschen Forschungszentren beteiligt. An drei Projekten sind auch Partner aus der Industrie beteiligt. Die Projekte werden für eine Dauer von bis zu drei Jahren mit einem Gesamtbudget zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Euro gefördert.
Die letzte Novemberwoche war der Valorisierung der Fortschritte dieser beiden Initiativen gewidmet. In Absprache mit den Forschungsministerien der beiden Länder haben die französische Botschaft in Deutschland und die deutsche Botschaft in Frankreich jeweils eine Veranstaltung organisiert, die dem Start einer dieser beiden Initiativen diente.
So fand am 26. November in der Residenz des deutschen Botschafters in Frankreich, Stephan Steinlein, eine Podiumsdikussion zum Thema „Batteries as Key Components for a Decarbonized Energy Future“ statt, an der zwei Experten, Prof. Patrice Simon und Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens, teilnahmen und die von Prof. Olivier Guillon moderiert wurde. In der Einleitung des Abends betonte Botschafter Steinlein, gefolgt von einer Videoansprache des französischen Botschafters in Deutschland, François Delattre, die entscheidende Rolle von Batterien für eine dekarbonisierte Energiezukunft und das große Potenzial der deutsch-französischen Zusammenarbeit im wissenschaftlichen Bereich für unsere Energiewende.
Diese Podiumsdiskussion war Teil der zweitägigen Kick-off-Veranstaltung des HIPOBAT-Projekts, die am Collège de France in Paris stattfand. Mehr als 90 Teilnehmer kamen dort zusammen, um Ideen auszutauschen, erste Ergebnisse vorzustellen und ihre Visionen für dieses hochgradig kollaborative Projekt zu äußern. Die Vertreter der Ministerien, die das Projekt unterstützen (MESR und BMBF), betonten die Bedeutung dieses interdisziplinären und bilateralen Projekts zu Hochleistungs-Festkörperbatterien für eine unabhängige und nachhaltige Wertschöpfungskette für Batterien in der EU. Dies war auch die Gelegenheit für 30 junge Forscher aus beiden Ländern, ihre Forschungsarbeiten zu präsentieren.
Am 29. November fand in der französischen Botschaft in Deutschland ein Symposium über die deutsch-französische Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Wasserstoffbranche in Europa statt. An diesem Tag kamen Vertreter französischer (MESR, DGEC) und deutscher (BMBF, BMWK) Ministerien, Forscher und Industrievertreter zusammen. In ihren aufeinanderfolgenden Einführungen ermutigten die Botschafter Delattre und Steinlein die Konvergenz der Wasserstoffstrategien der beiden Länder und betonten die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit im wissenschaftlichen Bereich sowie des Wissenstransfers aus der Forschung in die Industrie zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität.
Zunächst stellten Jean Sévestre-Giraud, Julien Agier (DGEC) und Dr. Philipp Steinberg (BMWK) in einer ersten Sitzung die Wasserstoffstrategien beider Länder vor. Anschließend präsentierten Stefan Müller (BMBF) und Dr. Xavier Montagne (MESR) speziell die französischen und deutschen Forschungsstrategien zu Wasserstoff. Die Präsentationen berichteten über die Entwicklungen der verschiedenen Strategien und die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um eine echte Wasserstoffwirtschaft in Europa zu etablieren.
Zweitens wurden die fünf Forschungsprojekte, die im Rahmen der bilateralen Projektausschreibung finanziert wurden, von ihren Vertretern vorgestellt:
- CrossHy: Valérie Seguin (CEA), Dr. Hans Christian Gils (DLR)
- FFWD Fast Forward: Dr. Andreas Münchinger (Hahn-Schickard-Gesellschaft), Prof. Dr. Gael Maranzana (Université de Lorraine)
- HADES: Dr. Julian Dailly (EIFER Karlsruhe), Dr. Pascal Briois (FEMTO-UTBM)
- IDEAS: Dr. Lukas Mues (DLR), Dr. Christian Beauger (Mines ParisTech)
- MindSet_Clean_H2: Prof. Dr. Svletana Ikonnikova (TU Munich), Prof. Dr. Olivier Massol (CentraleSupelec)
Zum Schluss der Veranstaltung fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Der Beitrag der deutsch-französischen Forschung zur industriellen Wettbewerbsfähigkeit im Wasserstoffsektor“ statt. Diese wurde von Sven Rösner (OFATE/DFBEW) moderiert und brachte Akteure aus Forschung und Industrie zusammen: Dr. Günter Schmid (Siemens Energy), Prof. Dr. Rüdiger-A. Eichel (Forschungszentrum Jülich), Dr. Abdelilah Slaoui (CNRS), Timona Ghosh (HDF Deutschland), Raphael Hirtz (Hynamics Deutschland) und Dr. Eva Schmid (Deutsche Energie-Agentur).
Diese beiden Veranstaltungen zur Valorisierung ermöglichten es, den deutsch-französischen Dialog über die Batterie- und Wasserstoffstrategien sowie über den Transfer von Forschungsergebnissen in die Industrie zu beleben. Außerdem waren diese Veranstaltungen Gelegenheiten für Begegnungen, die die Verbindungen zwischen den verschiedenen Akteuren stärken konnten.
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Externe Quelle: Pressemitteilung der Kick-off-Veranstaltung des HIPOBAT-Projekts